Pädagogisches Leitbild

„Wie kann Bildung unseren gesamten menschlichen Bedürfnissen am besten gerecht werden?“

„Wie kann Bildung jedes Kind darauf vorbereiten, in der Gesellschaft zu gedeihen, nicht nur intellektuell, sondern mit seinen schöpferischen menschlichen Qualitäten und seiner intakten Integrität?“

Grundlegendes

Mit dem Anliegen, eine Antwort auf diese aktuell notwendigen Bildungsfragen zu bekommen, ist die Initiative „Freie Waldorfschule Linzgau“ gestartet. Wir sind der Überzeugung, Antworten in der von Rudolf Steiner 1919 begründeten Waldorfpädagogik zu erhalten, weshalb allen Beteiligten klar war, eine Waldorfschule gründen zu wollen.

Auch wenn die Waldorfpädagogik bereits auf eine hundertjährige Erfahrung zurückgreift, ist sie keinesfalls „veraltet“. Ganz im Gegenteil, sie ist aktueller denn je. Anhand der vier Dimensionen von Bildung: akademisch, praktisch, ästhetisch und ethisch, lernen SchülerInnen und Schüler ihre gesamte Schullaufbahn zukunftsorientiert und individuell. Durch die Förderung der Entwicklung der kindlichen Moral und des Schönheitssinns wird das Kind begeistert und motiviert, seine Welt zu meistern. Die Waldorfpädagogik ist also eine Vorbereitung sowohl auf die postsekundäre Bildung, als auch auf das Leben. Dieses Gleichgewicht sorgt für Freiheit und Kreativität, Anleitung für Wachstum und Disziplin des Willens und des Geistes – kurz, die Bildung des gesamten Kindes.

Um dieses Ideal zu erreichen, werden folgende Prinzipien umgesetzt:

Ein breites Curriculum, das Naturwissenschaften, Kunst und Geisteswissenschaften vereint.

Es wird ein Schwerpunkt auf die persönliche Entwicklung und die Integration von lebensbezogenem Wissen des Kindes gelegt. 

Der Unterricht setzt sich aus Hauptunterricht, zwei Fremdsprachen, Sprachkunst, Mathematik, Sozialkunde, Naturwissenschaften, Eurythmie, Gartenbau, Werken, Handarbeit und künstlerische Aktivitäten zusammen.

Der Hauptunterricht findet täglich in den ersten beiden Schulstunden statt und wird vom Klassenlehrer unterrichtet. Dabei werden im Hauptunterricht die Hauptfächer, Deutsch, Mathematik, sowie Geschichte, Geografie und Naturwissenschaften jeweils in Epochen von drei bis vier Wochen unterrichtet.

Ein Klassenlehrer bleibt acht Jahre lang in einer Klasse.

Eurythmie – eine rhythmische Bewegungskunst, die das Bewegungserlebnis im Raum und das Erkenntniserlebnis im Geiste fördert.

Der Lehrplan

Der Waldorflehrplan ist auf die verschiedenen Entwicklungsphasen des Kindes ausgerichtet und wird entsprechend dem kulturellen Umfeld der Schule und den lokalen Gepflogenheiten flexibel gestaltet. Die Hauptfächer wie Geschichte, Sprachkunst, Naturwissenschaften und Mathematik werden in Hauptunterrichtsblöcken von zwei bis drei Stunden pro Tag unterrichtet, wobei jeder Block drei bis fünf Wochen dauert.

An der Freien Schule Linzgau e.V. bemühen wir uns, das ganze Kind zu erziehen; Kopf, Herz und Hände. Unsere Lernathmosphäre fördern die wundersame fantasievolle Welt der Kinder und bilden eine starke Basis für zukünftiges intellektuelles Lernen und Entwicklung. Kunst, Bewegung und Kultur fließen in jedes Schuljahr mitein. Natur und natürliche Materialien werden in das Lernerlebnis integriert. Unser Ziel ist es, das volle Potenzial des Kindes auszuschöpfen und gleichzeitig sein Selbstwertgefühl zu fördern, indem wir die Entwicklung einer ganzen Reihe zusätzlicher Fähigkeiten fördern. Auf diese Weise wird eine lebenslange Lust am Lernen durch die Pflege der Neugierde gepflegt.

Handlungspädagogik

Neben der tiergestützten Pädagogik, hat sich die Linzgauer Waldorfschule vorgenommen ihren pädagogischen Ansatz, den Lernraum der Kinder um handlungspädagogische Elemente zu erweitern.

Die Handlungspädagogik versteht sich als eine Erweiterung der Waldorfpädagogik, auf der Suche nach Antworten auf die Herausforderungen aktueller Bildungs- und Klimafragen. Was brauchen die jungen Menschen in ihrer Entwicklung, um den Herausforderungen der Zukunft gewachsen zu sein? Handlungspädagogik versteht sich als eine Haltung, die den jungen Menschen dazu befähigen soll, grundlegende Handlungen unserer existentiellen Bedürfnisse, in ihren Zusammenhängen, wieder erleb- und nachvollziehbar zu machen.

Durch das unmittelbare Tätigwerden, sowohl in landwirtschaftlichen Zusammenhängen, als auch in handwerklich- und hauswirtschaftlichen Bereichen, entsteht wieder ein Bezug zu den für uns Menschen existentiellen Bedürfnissen, wie Nahrung, Wärme, Schutz und Fürsorgefähigkeit, und somit mehr Selbstwirksamkeit und der Impuls zu selbstlosem nachhaltigem Engagement.

Handlungspädagogik orientiert sich sowohl an den Entwicklungsbedürfnissen des jungen Menschen, als auch an der tatsächlichen Notwendigkeit, den Bedürfnissen der des Kindes umgebenden Region und Lebenswelt, wie beispielsweise das Sorgen und Pflegen eines Teils unserer Erde, mit dem das Kind heimatlich verbunden ist.

Der Standort der Linzgauer Waldorfschule in Burgweiler ist eingebettet in die Moorlandschaft des Pfrungener Rieds, welches unter Naturschutz steht. Der Erhalt und die Pflege solcher Lebensräume trägt nachhaltig zu einer Gesundung des Klimas bei. An dieser Stelle kann die Schule u.a. mit kleinen Aufgabenbereichen Verantwortung übernehmen und das Lernen in real erlebbaren Zusammenhängen stattfinden.

Freie Schule Linzgau e.V.